Lachyoga – wusstest du, dass Lachen so heilsam ist?

Lachyoga – wusstest du, dass Lachen so heilsam ist?

Eine buddhistische Weisheit sagt: „Das Glück kommt zu denen, die lachen.“ Und tatsächlich habe ich in meiner Lachyoga-Ausbildung gelernt, dass wir nur lachen müssen und sich dann automatisch ganz viele positive Effekte in unserer Psyche und in unserem Körper einstellen. Am faszinierendsten war für mich die Information, dass es dabei für unser Gehirn und unseren Körper keine Rolle spielt, ob unser Lachen echt oder gespielt ist. Die positiven Auswirkungen stellen sich so oder so ein. Wir müssen einfach nur lachen. Und das ist auch das Ziel beim Lachyoga. Beim Lachyoga trainieren wir durch gezielte Lach-Übungen unsere Fähigkeit zu lachen. Im Folgenden stelle ich euch kurz die fünf größten Heilwirkungen von Lachen vor:

  1. Lachen ist ein natürliches Schmerzmittel. Der erste, der das feststellte und 1979 ein Buch („Der Arzt in uns selbst“) darüber veröffentlichte, war der Wissenschaftsjournalist Norman Cousins. Er litt an der schwer heilbaren Krankheit Spondyloarthritis. Nachdem die Ärzte ihm wenig Heilungschancen in Aussicht stellten, verschrieb er sich selbst eine Lachtherapie und stellte fest, dass er nach 10 Minuten herzhaften Lachens eine Zeit lang schmerzfrei war und problemlos schlafen konnte. Cousins wurde schließlich gesund und war Mitbegründer der Gelotologie, der Wissenschaft des Lachens. Die schmerzstillende Wirkung von Lachen ist mittlerweile wissenschaftlich belegt und kommt vor allem daher, dass beim Lachen im Körper Endorphine ausgeschüttet werden. Das sind Hormone, die schmerzstillend wirken – also körpereigene Schmerzmittel.
  2. Beim Lachen wird ein ganzer Cocktail an Hormonen und Stoffen ausgeschüttet, die uns gut tun: Endorphin, Dopamin, Serotonin und Oxytocin. Diese Stoffe bewirken nicht nur, dass wir uns auf körperlicher Ebene wohlfühlen und Schmerzen reduziert werden, sondern sie wirken auch auf emotionale Schmerzen. Lachen ist somit ein natürliches und körpereigenes Anti-Depressivum.
  3. Lachen stärkt unser Immunsystem. Man hat herausgefunden, dass nach einer ausreichend langen Zeit täglichen Lachens (20- 30 Minuten pro Tag) die Anzahl der Killerzellen im Blut ansteigt, also jener Zellen, die für die Immunabwehr zuständig sind.
  4. Nach dem Lachen vertieft sich unsere Atmung, wir nehmen dadurch mehr Sauerstoff auf und das parasympathische Nervensystem wird aktiv. Dieser Teil des Nervensystems ist für Entspannung zuständig. Insgesamt fühlen wir uns nach dem Lachen wohl und entspannt, wir haben ein höheres Selbstwertgefühl und schauen positiver auf unser Leben. Durch die Entspannung können wir besser schlafen.
  5. Lachen lässt uns besser arbeiten. In vielen Arbeitskontexten herrscht Stress vor. Dadurch ist der älteste Teil unseres Gehirns aktiv, welches auch als Reptiliengehirn bezeichnet wird und nur einfache Reaktionen wie Flucht oder Kampf kennt. Sind wir hingegen entspannt, so wie nach einem herzhaften Lachen, ist der Teil unseres Gehirns aktiv, den wir Neocortex nennen. Er ist für kreative Ideen zuständig. Das ist übrigens auch ein Grund, warum es für jedes Unternehmen höchste Priorität sein sollte, eine entspannte, humorvolle und spielerische Arbeitsumgebung zu schaffen. Denn es ist nachgewiesen, dass MitarbeiterInnen in einer solchen Atmosphäre viel bessere Ergebnisse erzielen. Nicht zuletzt verbindet Lachen Menschen miteinander und beugt Konflikten in Teams vor.

Lachen hat also ein unglaubliches Potential. Und es steht uns jederzeit zur Verfügung. Dabei nutzen wir heutzutage dieses Potential viel zu selten. Im Durchschnitt lachen wir 5 bis 10 Minuten pro Tag. Wir bräuchten aber 20 bis 30 Minuten Lachen pro Tag, um die Vorteile für unsere Psyche und unseren Körper wirksam zu machen. Daher ist mein Rat: Nutze jede Gelegenheit, um herzhaft zu lachen und schaffe neue Gelegenheiten in deinem Alltag. Besuche doch auch mal einen Lachyoga-Kurs, denn die Fähigkeit zu lachen kann man trainieren und im Kreise von anderen Menschen fällt es leichter zu lachen.

Anmerkung: Natürlich ist Lachen kein Ersatz für eine medizinische und psychologische Abklärung von potentiellen seelischen und körperlichen Krankheiten, kann aber als Ergänzung dazu großartige Effekte erzielen.

[Bildnachweis: Adobe Stock/ Anastasia]