Warum Yoga so gesund ist – vier klare Vorteile

Warum Yoga so gesund ist – vier klare Vorteile

Menschen beginnen aus unterschiedlichen Gründen mit Yoga. Es können Gründe der körperlichen Fitness sein, aber auch bereits bestehende Krankheiten oder ein spiritueller Weg. Doch egal aus welchen Gründen wir mit Yoga beginnen, merken viele Menschen ziemlich bald, dass Yoga sehr viel mehr ist als der Grund, weswegen wir damit begonnen haben. Yoga wirkt auf sehr vielen verschiedenen Ebenen und ist daher sehr machtvoll bei der Förderung und Aufrechterhaltung unserer Gesundheit. In diesem Blogartikel gehe ich auf die aus meiner Sicht vier wichtigsten Wirkungsweisen von Yoga ein, nämlich wie es den Hormonhaushalt, die Gedanken, den Schlaf und unser Energielevel positiv beeinflusst.

  1. Yoga schüttet Glückshormone aus: Serotonin ist eines der wichtigsten Feel-Good-Hormone in unserem Körper. Interessanterweise befinden sich nur 10% unseres Serotoningehalts in unserem Gehirn und 90% im Darm. Bei vielen Yogahaltungen und bei der typischen Vertiefung des Atems im Yoga wird der Bauchraum aktiviert. Besonders Haltungen wie Drehhaltungen oder Vorbeugen (beispielsweise der Drehsitz, die sitzende Vorbeuge oder die Stellung des Kindes) sind hier besonders wirksam durch das leichte kurzfristige Zusammendrücken des Bauchraums.
  2. Yoga lenkt unsere Gedanken: In der heutigen Welt sind wir oft zu sehr im Kopf und haben nicht gelernt, dass wir über unsere Gedanken genauso bestimmen können wie wir unsere Körperteile auch in bestimmte Richtungen bewegen können. Durch die volle Konzentration auf die korrekte Ausführung der Yogahaltungen (Asanas) haben ablenkende Gedanken überhaupt keine Chance. Durch Yoga kommen wir aus dem Kopf in den Körper, denn wir müssen Körper, Atem und Geist gezielt zusammenarbeiten lassen, um ein Asana korrekt auszuführen. Diese Zusammenarbeit von Körper, Atem und Geist prägt sich nach einiger Yogapraxis in uns ein, sodass wir auch im Alltag fokussierter sind und unsere Energie und unsere Gedanken besser lenken können.
  3. Yoga verbessert den Schlaf und unsere Fähigkeit zu entspannen: Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Yoga praktizieren, wesentlich geringere Cortisolspiegel im Blut haben als andere Menschen. Cortisol ist ein Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird. Wenn Cortisol nicht abgebaut wird, bleibt es im Körper und hindert Menschen zum Beispiel am Schlafen, denn der Körper ist in einem Alarmzustand. Viele Yogahaltungen senken den Cortisolspiegel im Körper, indem sie das parasympathische Nervensystem aktivieren. Das ist der Teil unseres Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist. Vor allem Vorbeugen und Drehhaltungen regen die Druckrezeptoren der Haut an, wodurch im Körper Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) ausgeschüttet wird. Es kommt zur Entspannung, nicht nur während der Yogapraxis, sondern auch nachhaltig im Alltag. Eine Reihe von Studien hat nachgewiesen, dass eine regelmäßige Yogapraxis die Einschlafzeit und die Durchschlafzeit wesentlich verbessert.
  4. Yoga gibt uns Energie und hilft uns einseitige Belastungen auszugleichen: Yoga kann nicht nur für Entspannung sorgen, sondern kann auch gut bei Energielosigkeit helfen. Starke Partner sind dabei die Rückbeugen im Yoga – zum Beispiel die Haltungen Kobra oder Kamel. Dadurch wird unser sympathisches Nervensystem angeregt und wir fühlen einen Energieboost in Körper und Geist. Gerade die Rückbeugen und herzöffnenden Haltungen sind Wundermittel gegen die einseitigen Haltungen durch die Büroarbeit im Sitzen. Dabei sind wir nämlich über zu viele Stunden am Tag nach vorne gebeugt, woraus nicht selten chronische Schmerzen oder Fehlhaltungen entstehen. Yoga kann hier sehr gut vorbeugen.

Bei der Auswahl deiner Yoga-Klasse solltest du auf Folgendes achten: Wenn du einen sehr stressreichen Alltag hast, solltest du eine Yogapraxis wählen, die mehr beruhigende Elemente enthält. Restorative Yoga, Yin-Yoga oder langsames Hatha-Yoga sind dann gute Yogastile der Wahl. Wenn du mehr unter Energielosigkeit leidest, dann wähle eine Yoga-Klasse, die neben beruhigenden Elementen auch aktivierende Elemente hat, dazu gehört zum Beispiel Vinyasa (Flow) Yoga. Probiere am Anfang verschiedene Stile. Die positiven Auswirkungen von Yoga gelten übrigens auch für andere fernöstliche Bewegungsformen wie Tai Chi oder Qi Gong.

Interessierst du dich dafür, wie Yoga im Speziellen auf die Psyche wirkt und beispielsweise gegen depressive Verstimmungen helfen kann? Dann lies meinen Artikel, der in der Online-Ausgabe des Magazins YOGA AKTUELL (zum Artikel) erschienen ist.

 

[Bildnachweis: Big Stock/ sergiophoto]